Klimasparbuch Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau

Inhalt Grußwort ............................................................................... 3 Klimaschutz im Eurodistrikt ................................................... 4 Unsere Region....................................................................... 6 Ökologisches Wirtschaften .................................................... 8 Digitale Helfer ....................................................................... 10 Kleine Taten – große Wirkung ................................................. 12 Klimatipps Gesünder essen und genießen......................................... 13 Bewusster leben und konsumieren .................................. 29 Nachhaltig unterwegs sein .............................................. 41 Umweltfreundlich wohnen und bauen .............................. 53 2

Grußwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie halten das erste deutsch-französische Klima- sparbuch in den Händen! Es freut uns sehr, dass es uns in unserem »kleinen Europa« gelungen ist, die zahlreichen vorbildlichen Aktionen, die es bereits beiderseits des Rheins gibt, erstmals in einem gemeinsamen Gutschein- und Ratgeberbuch zu verbinden und sie dadurch zu stärken. Denn Klima kennt keine Landesgren- zen und unser Engagement in Klimaschutz und Nachhaltigkeit können wir nur gemeinsam voran- treiben. In diesem Sinne soll Ihnen diese erste zwei- sprachige Ausgabe allerhand Tipps und nütz liche Adressen vermitteln, damit unser Alltag ein kleines bisschen klima- freundlicher wird. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre und ein frohes Entde- cken der Initiativen in Ihrer Nachbarschaft. Roland Ries Präsident Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau Frank Scherer Vizepräsident Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau 3

Fläche: 2.400 km² Davon Wald: ca. 1.000 km² (42 %) 27 Naturschutzgebiete (39 km²; 1,6 %) 112 Gemeinden 9 kommunale Klimaschutzkonzepte/PCAET 940.000 Einwohner 6 Bürgerenergiegenossenschaften 45 Windkraftanlagen > 230 Wasserkraftanlagen 1 Geothermiekraftwerk 34% 27% 5% 4% 4.500 kt CO2-Äquivalente*, Treibhausgase im Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau und ihre Verteilung 30% 27% Industrie, Energie- erzeugung und Abfälle 30% Haushalte und Dienstleistungen 34% Straßenverkehr 5% Übriger Verkehr 4% Land- und Forstwirt- schaft und andere Quellen *Quelle: Atmo VISION Invent’Air 2016 Global warming potential 2013 mit CO2, CH4 und N2O-Emissionen berechnet

Ökologisches Wirtschaften Über den ökologischen Fußabdruck Ob Kleidung, Lebensmittel, Energie oder Baumaterial, unser Wohlstand, ja unser gesamtes Leben hängt davon ab, was die Natur uns zur Verfügung stellt. Das geht so lange gut, wie die Ökosysteme als Quelle von Rohstoffen und als Aufnahmeort von Schadstoffen nicht übernutzt werden. Die Frage an uns als Gesellschaft lautet: Was müssen wir tun, damit alle Menschen auf dieser Erde gut leben können? Die Frage, die sich jeder selbst stellen kann: Wie viele Ressourcen nutze ich durch meinen Lebens- stil? Bei der Be- antwortung dieser Fragen hilft der »ökologische Fußabdruck«, den Sie für sich auf fussabdruck.de bestimmen können. Nutze ich Öko-stro m? BAUEN 8 i e l e v W i e e l t s m i t n g e h w e b e L e i c f r w e ? E R N Ä H R U N G b r a u c h e t W i e o f i c h e i n n e u e s H a n d y ? K a u f e i c h B i o - L e b e n s - m i t t e l ? KONSUM Wie oft kann ich mein Fahrrad nutzen? Kaufe ich saisonal und regional? i c h W i e o f t e s s e t i e r i s c h e L e b e n s m i t t e l ? Trage ich hochwertige Kleidung oder »Wegwerf- kleidung«? Wie viel Müll verursache ich pro Woche? MOBILITÄT Nutze ich Bus und Bahn? Wie oftfliegeich im Jahr? Wie viel Platz bewohne ich? WOHNEN Ist meine Wohnung isoliert? Womit heize ich?

Beim Kauf von Produkten können Sie darauf achten, ob die Hersteller Folgendes bedacht haben: • Produkte sollten so designt werden, dass ihre Auswirkungen auf die Umwelt möglichst minimal sind (z.B. nicht toxisch, recycelbar). • Bei den Verarbeitungsprozessen sollten die eingesetzten Res- sourcen möglichst effizient verwertet werden (geringer Ver- brauch, wenig Abfälle und Verluste). • Die Lebensdauer der Produkte sollte verlängert werden. • Abfallprodukte sollten weiterverwertet werden (z.B. als Rohstoffe für andere Herstellungsprozesse, dabei muss über die Grenzen des eigenen Betriebs gedacht werden). • Ausgediente Produkte sollten möglichst zu 100 Prozent wieder- verwertet werden können. Dabei muss beachtet werden, dass die Umweltauswirkungen des Recyclingprozesses nicht größer sind als die Auswirkungen der vermiedenen Neuproduktion. Quelle: eco-conception.fr > economie-circulaire 9

Digitale Helfer Einfach nachhaltiger – diese Apps unterstützen Sie im Alltag, ganz praktisch auf dem Smartphone. #StrasMap StrasMap erleichtert Ihnen die Fortbewegung in der Eurometropole Straßburg, indem sie Routenplaner für Fahrrad, Auto, öffentliche Verkehrsmittel und Fußwege vereint. #bwegt Bus & Bahn Die mobile Echtzeit-Fahrplanauskunft für Busse und Bahnen in ganz Baden-Württemberg. #Fluo Grand Est Fluo berechnet in Echtzeit die beste Verbindung, indem alle zur Verfügung stehenden Transportmittel kombiniert werden: städtischer und regionaler ÖPNV, Fahrrad, Carsharing, Mitfahrgelegenheiten, PKW… in der gesamten Region Grand Est. #Radroutenplaner BW Ob gemütliche Flussradwege oder anspruchsvolle Radrouten – mit dem Radroutenplaner steht der nächsten Radtour in Baden-Württemberg nichts mehr im Wege! #Alsace à vélo Diese App hilft Ihnen, die nächste Radtour im Elsass zu organisieren – inklusive Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Unterkünfte. 10

#EnergieCheck co2online Sorgt für mehr Überblick beim Verbrauch von Strom, Heizenergie sowie Wasser und unterstützt beim Energiesparen. #Codecheck Mit Codecheck fällt es leichter, gesunde und nachhaltige Produkte zu finden. Außerdem bietet die App interessante Artikel über einen nachhaltigen Lebensstil. #Von Daheim BW Schnell und einfach hochwertige Produkte und Spezialitäten von Anbietern aus Ihrer Region finden. Damit wissen Sie, wo die Produkte, die Sie kaufen, herkommen und wer hinter ihnen steht. #Too Good To Go Die App gegen Lebensmittelverschwendung! Für wenig Geld können Sie am Abend Lebensmittel von Bäckereien und Restaurants kaufen und diese vor der Tonne retten. #Zu gut für die Tonne! Aus übrigen Lebensmitteln leckere Restegerichte zubereiten: Die App enthält 550 Rezepte von Sterne- köch*innen und prominenten Kochpat*innen. 11

Kleine Taten – große Wirkung Was Sie konkret tun können, um das Klima zu entlasten, verraten Ihnen unsere Klimatipps. Dabei zeigen Ihnen unsere Infokästen, welche Menge klimaschädlicher Emissionen Sie jeweils vermeiden können. Oft geht damit auch ein finanzieller Vorteil einher. Die Angaben sind als Näherung zu verstehen – sie basieren in den meisten Fällen auf Durchschnittswerten. Die Infokästen sollen Ihnen deutlich machen, wo und in welchem Umfang Sie in Ihrem Alltag wirkungsvoll aktiv werden können. Als aufmerksame Konsu- ment*innen werden Sie auf interessante Fakten stoßen und vermut- lich das eine oder andere Aha-Erlebnis haben. Als Notlösung gibt es dann noch die Kompensation zum Ausgleich für das zu viel ausgestoßene CO2. Aber vermeiden ist besser als kompensieren …

Gesünder essen und genießen MARLENE WERFL, SoLaVie e.V. – solidarisch landwirt- schaften und leben »Solidarität leben statt Konkurrenz, gemeinsam Lebens- mittel anbauen, mit- bestimmen und selber Hand anlegen – das ist eines der zukünftigen Abenteuer, die heute schon möglich sind vor unserer Haustür.« »Wieder einen Bezug zu seinen Lebensmitteln zu bekommen, bedeutet, mit der Pflege des eigenen Gartens oder den Pflanzen auf dem Balkon zu beginnen. Seinen Boden, Techniken und Hilfsmittel zu kennen, zu verstehen, welche Pflanzen für einen natürlichen und produktiven Garten kombi- niert werden sollen — das lohnt sich!« 14 OLIVIER LAVAUD, Ausbilder für Agrarökologie, Canop΄Terre, Erstein

Das Gute liegt so nah Wer im Eurodistrikt S-O lebt, findet ein hervorragendes Angebot an Produkten und Speisen aus der Region vor. Kaufen Sie direkt von den Erzeuger*innen und in Hofläden oder genießen Sie Köstlichkei- ten in Cafés und Restaurants, die regionale Produkte verarbeiten. Wer gerne mit Muße regionales Gemüse und Obst sowie Käse und Fleisch einkaufen möchte, schlendert über den Wochenmarkt in der Nähe. Hier haben Sie nicht nur die Möglichkeit, frisch und saisonal einzukaufen, Sie können auch Bekannte treffen und in der Sonne die bunte Pracht regionaler Produkte genießen! Eine Übersicht über Wochenmärkte und Direktvermarkter*innen im Eurodistrikt finden Sie auf der interaktiven Karte unter eurodistrict.eu > Karte und in der App #Von Daheim BW. Ausführliche Informationen aus dem Schwarzwald gibt es z. B. unter mittlererschwarzwald.de > Wochenmärkte und regionaler Genuss und echt-schwarzwald.de bzw. auf acheteralasource.com. 15

Gesünder essen und genießen Heimisches Obst und Gemüse essen Wer regionales Obst und Gemüse der Saison einkauft, spart nicht nur Geld, sondern auch weite Lieferstrecken und energieaufwen- dige Lagerung in Kühlhäusern. Doch Sie können noch mehr CO2 einsparen, wenn Sie zusätzlich zu Saisonalität und Regionalität auf biologischen Anbau achten. Unter siegelklarheit.de oder mieux- vivre-autrement.com können Sie sich über die verschiedenen Bio-Siegel informieren. Wenn Sie wissen möchten, welches Obst und Gemüse in unseren Breiten reif ist, dann werfen Sie einen Blick in unseren Saisonkalen- der. Eine schöne Übersicht über Anbieter*innen regionaler Produk- te im Ortenaukreis bietet die Einkaufsbroschüre »Umweltbewusst genießen in der Ortenau« – erhältlich zum Download unter vorort. bund.net/zu-ortenau. Für Infos zu Bio-Produkten aus dem Elsass besuchen Sie opaba.org oder annuaire.agencebio.org. BEISPIEL: Ein Jahr lang regionale und saisonale Ware bevorzugen sowie auf Lebensmittelimporte mit dem Flugzeug und Gewächshausgemüse verzichten spart: 101 kg CO2 16

Klasse statt Masse oder fleischlos glücklich Fleisch war früher etwas Besonderes. Heute essen wir es fast täg- lich – dabei ist die Wertschätzung für das Tier und die Arbeit der Landwirt*innen verloren gegangen. Das Motto müsste »Klasse statt Masse« lauten, also weniger und hochwertigeres Fleisch aus artgerechter Haltung – am besten mit Bio-Siegel. Flexitarier, Vege- tarier, Veganer – zunehmend entscheiden sich Menschen dafür, weniger tierische Produkte zu verzehren. Die Gründe dafür sind vielfältig und oftmals gesundheitlich, ethisch oder ökologisch moti- viert. Auch für das Klima gilt: Je mehr pflanzliche Lebensmittel auf dem Einkaufszettel stehen, desto besser ist die persönliche Klima- Bilanz, denn die Nutztierhaltung macht einen wesentlichen Anteil der weltweiten CO2-Produktion aus. Hier spielen Emissionen aus der Pro- duktion von Futtermitteln für die konventionelle Tierhaltung ebenso eine Rolle wie die Tatsache, dass Wiederkäuer während ihres Verdau- ungsvorgangs klimaschädliches Methan produzieren. 17

Gesünder essen und genießen Bio-Kiste – frisch, lecker und bequem Sie lieben erntefrisches Obst und Gemüse, aber haben wenig Zeit, um auf den Wochenmarkt oder zum Hofladen zu gehen? Vielleicht ist eine Bio-Kiste dann genau das Richtige für Sie. Hier bekommen Sie frische, regionale Produkte direkt ins Haus geliefert. Bestellen können Sie per Internet oder Telefon. Lassen Sie sich vom Sorti- ment Ihrer Kiste jede Woche neu überraschen oder stellen Sie selbst Ihre individuelle Auswahl zusammen. Eine Übersicht an Bio-Kisten-Anbieter*innen im Elsass finden Sie unter mon-panier-bio.com, mafermebio.net oder reseau-amap.org. Anbieter*innen im Ortenaukreis sind z.B. in der Einkaufsbroschüre »Umweltbewusst genießen in der Ortenau« des BUND zu finden. 18

Gartenglück Noch frischer geht’s nicht: Die selbst angebaute Erdbeere wandert direkt von der Pflanze in Ihren Mund. Wenn Sie Ihr Gemüse und Obst selbst anbauen, wissen Sie immer, unter welchen Bedingun- gen und mit welchen Mitteln es gewachsen ist (bitte mit torffreier Erde). Das geht mit den meisten Pflanzen auf dem Balkon, im Hoch- beet oder Garten. Bei Fragen zu eventuellen Schadstoffen im Boden wenden Sie sich an Ihre Gemeinde. Für Streuobstwiesen gibt es sogar Förderungen (von der Region Grand Est, für die Ortenau über das Streuobstportal Baden-Würt- temberg oder z. B. für Bürger*innen aus der Gemeinde Schutter- wald schutterwald.de > Obstbaumaktion). Der Förderverein Orte- nauer Streuobst Anbau setzt sich für den Erhalt und die Pflege der Streuobstwiese ein (fosa-offenburg.de). Sie möchten »ökologisches Gärtnern« lernen? Dann melden Sie sich doch für eine Fortbildung in Agrarökologie beim Verein Canop’Terre in Erstein an (canopterre.fr). 19

Gesünder essen und genießen Gemeinsam sind wir noch stärker Tauschen Sie Samen und Pflanzen mit Freunden und Nachbarn oder bei Pflanzentauschtagen (troc aux plantes) – das macht Spaß und spart Geld! Die Daten im Elsass finden Sie unter jds.fr/agenda/ bourse-aux-plantes. Sie haben keinen Platz, um bei sich daheim etwas anzubauen? In einigen Städten (z. B. die der Eurometropole Straßburg und Lahr) gibt es Projekte für gemeinsames Gärtnern in der Stadt (Urban Gardening) oder auch die Möglichkeit, Kleingärten (jardins familiaux) zu bewirtschaften. Für alle, die sich für eine ökologische und vielfältige Landwirtschaft engagieren möchten, könnte die »Solidarische Landwirtschaft« interessant sein. Das Prinzip funktioniert so: Mehrere Haushalte finanzieren mit ihren Beiträgen einen Bauernhof und erhalten da- für wöchentlich regionale und saisonale Bio-Lebensmittel. Im Euro- distrikt bewirtschaftet der Verein SoLaVie e. V. (solavie.de) einen gepachteten Acker südlich von Neuried-Altenheim. Angestellte Gärtner*innen bauen gemeinsam mit den Mitgliedern Gemüse für über 120 Haushalte an. Die Ernte wird wöchentlich zu Verteilstellen in Offenburg, Lahr, Kehl, Oberschopfheim, Oberkirch, Altenheim und Schutterwald gebracht. Im Elsass gibt es die sogenannten AMAP (association pour le maintien d’une agriculture paysanne). Eine Übersicht findet sich unter reseau-amap.org. Bei der »Ruche qui dit oui« haben sich meh- rere lokale Produzenten zusammengetan und verkaufen ihre Pro- dukte gemeinsam an zahlreichen Verteilstellen auf unserem Gebiet (siehe Karte auf laruchequiditoui.fr). 20

Gesünder essen und genießen Saisonkalender Gemüse Artischocken Blumenkohl Bohnen Brokkoli Erbsen Grünkohl Kartoffeln Kohlrabi Kürbis Lauch Möhren Salatgurken Spargel Spinat Tomaten Zucchini Salat Eisbergsalat Feldsalat Rucola Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 22

Obst Äpfel Aprikosen Birnen Erdbeeren Heidelbeeren Himbeeren Johannisbeeren Kirschen Kiwi Pfirsiche Pflaumen Weintrauben Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Freilandanbau ● Geschützter Anbau (Vlies, Folientunnel) ● Gewächshausware (teilw. geheizt) ● Lagerware (teilw. gekühlt) Obst und Gemüse schmecken am besten, wenn sie ganz aus der Nähe kommen – direkt vom Feld, vom Baum oder vom Strauch. Die Vorteile gegenüber lang gereisten Lebensmitteln: mehr Aroma und mehr Vitamine. Wer aus der Region kauft und auf die Saison achtet, tut nicht nur Gutes für sich, sondern auch für das Klima und unter- stützt aktiv seine Landwirte vor Ort. Einen noch ausführlicheren Saisonkalender der Stadt Offenburg können Sie unter offenburg-klimaschutz.de herunterladen. 23

Gesünder essen und genießen Restefeste Passiert es Ihnen häufiger, dass Sie Nahrungsmittel wegwerfen müssen, weil sie nicht mehr gut sind? Wenn Sie das ändern möch- ten, prüfen Sie vor dem Einkauf, was noch im Kühl- oder Vorrats- schrank ist, und verwerten Sie diese Reste kreativ. Ausführliche Informationen rund um die Restevermeidung und -verwertung: zugutfuerdietonne.de. Sie können bestimmte Lebensmittel nicht mehr nutzen? Dann ret- ten Sie diese vor der Tonne, indem Sie mit anderen teilen. Schauen Sie doch mal in der Facebook-Gruppe »Foodsharing Offenburg« vor- bei. Hier werden überschüssige Lebensmittel kostenlos zur Abho- lung angeboten. In Straßburg gibt es in der 17 Rue Déserte außer- dem einen solidarischen Kühlschrank, in den übrige Lebensmittel als Spende gelegt werden können (lesfrigossolidaires.com). Über Lebensmittelspenden freuen sich sonst auch die Banque Ali- mentaire in Straßburg (ba67.banquealimentaire.org) oder die Tafeln. Die nächste Tafel in Ihrer Gegend finden Sie unter tafel.de/karte.

Das Ernährungszentrum Ortenau ist eine öffentliche Einrichtung des Ortenaukreises. Als kompetenter Ansprechpartner bei Fragen rund um die Ernährung und Lebensmittelproduktion richtet es seine Angebote an alle Verbraucher und Altersgruppen. Im Mittelpunkt der praxisorientierten Veranstaltungen stehen Regionalität, Saiso- nalität und Nachhaltigkeit. Das aktuelle Veranstaltungsprogramm finden Sie unter EZ-Ortenau.de. Lust zu kochen? Probieren Sie den folgenden Rezeptvorschlag aus und leisten Sie einen Beitrag zum Klimaschutz. Linsen-Tomaten-Aufstrich • 2 EL heimisches Rapsöl • 1 gewürfelte Zwiebel • 2 gewürfelte Knoblauchzehen • 100 g rote Linsen • 2 gewürfelte Tomaten • 8-10 getrocknete Tomaten grob geschnitten • 250 ml Bio-Gemüsebrühe >> In einer Pfanne erhitzen. >> In der Pfanne kurz andünsten. >> Ebenfalls in die Pfanne geben. >> Ablöschen, 10 bis 15 Minuten bei geschlossenem Deckel weich kochen. In einen hohen Mixbecher umfüllen. >> Alles in den Mixbecher geben und mit einem Pürierstab zu einer feinen Creme verarbeiten. • 2 EL Tomatenmark • Saft ½ Zitrone • 2 Msp. Paprika scharf • 1 Msp. Pfeffer • 1 EL frische Gartenkräuter • 2 EL gehackte frische Basilikumblätter >> Unterheben. Das Rezept ergibt ca. 650 g Aufstrich oder mindestens 8 Portionen. Er schmeckt besonders gut zu Vollkornbrot und knackigen Gemüse- sticks. Der Aufstrich hält sich im Kühlschrank mehrere Tage. Unser Tipp: Beim Einkaufen bevorzugt Produkte von regionalen Erzeugern verwenden.

Frisch zapfen statt schleppen Mit dem Auto zum Getränkemarkt und dann Kisten schleppen? Das muss nicht sein, denn im Eurodistrikt gibt es beste Wasserqualität aus dem Hahn. Leitungswasser ist konkurrenzlos günstig und außer- dem klimafreundlich. Machen wir es, wie es in Frankreich schon lange üblich ist, mit einer »carafe d’eau« (Wasserkaraffe) auf dem Tisch. Sie sparen sich Produktion, Verpackungen und lange Liefer- wege und wenn’s doch mal prickeln soll, benutzen Sie doch einfach einen Wassersprudler! Unterwegs greifen wir häufig auf Getränke in Einwegflaschen zu- rück. Da dies unnötigen Müll verursacht, ist es am besten, die ei- gene Trinkflasche dabeizuhaben. An einigen Stellen in der Region gibt es Trinkwasserbrunnen, an denen Sie Ihre Flasche kostenfrei auffüllen können. 27

Gesünder essen und genießen Coffee to go nochemol Schnell auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause einen Kaffee holen – der Koffein-Kick »to go« schmeckt und macht wach, hat aber wegen des Einwegbechers eine schlechte Umweltbilanz. Die Lösung: Mit einem wiederverwendbaren Becher sind Sie jeden Tag umweltfreundlich unterwegs! Aus diesem Grund hat eine deutsch-französische Arbeitsgruppe aus dem Eurodistrikt die Kampagne »Coffee to go nochemol« ins Leben gerufen und eine deutsch-französische Hygieneempfehlung erstellt. Auf einer interaktiven Karte unter eurodistrict.eu > Karte finden Sie alle Anbieter, die ihre Heißgetränke zum Mitnehmen in Mehrwegbecher ausschenken. In den Filialen selbst können Sie nach dem Coffee to go nochemol-Sticker Aus- schau halten oder einfach nachfragen, ob Mehrwegbecher akzeptiert werden. BEISPIEL: Ein Jahr ohne Einweg- Kaffeebecher spart: 40 kg CO2 28

Bewusster leben und konsumieren PETRA RUMPEL, Geschäftsführerin Umweltzentrum Ortenau »Wir sind es gewohnt, alles immer sofort und überall zu bekommen – häufig viel mehr, als wir brauchen können. Etwas mehr Achtsamkeit beim Konsumieren könnte den Verbrauch von Rohstoffen und Energie für Produktion und Transport deutlich reduzieren und damit das Klima entlasten.« »›Weniger, aber besser!‹, das ist die Devise der Verbraucherverbunde im Elsass. Weniger schadstoffbelastete Stoffe und Dienstleistungen für unsere Gesundheit, unsere Umwelt, unsere Wirt- schaft. Vergessen wir nicht, dass jeder unserer Einkäufe (oder Nicht-Ein- käufe) Einfluss hat auf die Welt von heute und die Welt von morgen!« 30 FRITZ FERNANDEZ, Verantwortlicher für umweltbewussten Konsum, Chambre de Consommation d’Alsace

Stoff geben statt eintüten Eingeschweißte Gurken, Duschgel-Flaschen und Süßigkeiten – wir nehmen tagtäglich massenweise Plastik- und Verpackungsmüll mit nach Hause. Höchste Zeit, aktiv zu werden und Neues auszupro- bieren: • Gemüse und Obst lose kaufen, z.B. auf dem Markt, im Weltladen und in immer mehr Supermärkten der Region möglich • Mehrweg- statt Einwegbehälter wählen • Einkaufstasche statt Plastiktüte verwenden • Mehrfachverpackungen meiden • Unverpackt-Läden in der Nähe suchen Wer das Einkaufen ohne Verpackungen ausprobieren möchte, kann in der Eurometropole Straßburg nach den Aufklebern von »Zéro déchet Strasbourg« Ausschau halten. In über 120 Läden kann man hier bereits seine eigenen Dosen, Gläser und Beutel zum Einkau- fen verwenden. Besonders gut geht das natürlich in reinen Unver- packt-Läden wie »DaybyDay« (100 Route du Polygone), »Le Bocal« (21 Rue de la Krutenau) oder »BeeVrac« (36 Route de Mittelhausber- gen). Aber auch überall sonst gilt: Einfach nachfragen! Nur so kann sich das verpackungsfreie Einkaufen noch weiter durchsetzen. BEISPIEL: Ein Jahr lang ohne Plastiktüten einkaufen spart: 10 kg CO2 10 € 31

Bewusster leben und konsumieren Putzen mit der Kraft der Natur Haben Sie für jede Verschmutzung ein spezielles Putzmittel? Häufig reichen schon die einfachsten Hausmittel, um neuen Glanz in die Wohnung zu bringen. Kalkablagerungen lassen sich ganz einfach mit Essig und Zitronensaft lösen: Einfach ei- nige Zeit einwirken lassen, abspülen und nachpolieren – fertig! Sodapulver eignet sich bestens als Toilettenreiniger. Das Pul- ver einstreuen und nach 15 bis 20 Minuten mit der Klobürste schrubben. Je länger die Einwirkzeit, desto größer die Reini- gungswirkung. Inzwischen gibt es in den Drogeriemärkten und Bio-Läden auch eine Vielzahl von ökologischen Reinigungsmit- teln, die auf synthetische Konservierungsmittel, chlorhaltige Zusätze und synthetische Duftstoffe verzichten. Besonders umweltschonend sind übrigens Reinigungsmittel mit dem »Blauen Engel«, dem Label »ecocert« und dem EU-Ecolabel. Einfache Anleitungen für DIY-Putzmittel finden Sie unter strasbourg.eu/menageaunaturel oder smarticular.net. 32

Echt fair! Kaffee, Schokolade, Kleidung und viele andere Produkte werden oft unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen angebaut. Wenn Sie Waren aus Fairem Handel kaufen, setzen Sie sich für die Menschen ein, die diese Dinge produzieren. Weltläden finden Sie in Straßburg, Achern, Bühl, Bühl-Vimbuch, Ettenheim, Gengenbach, Haslach, Ichen- heim, Kappelrodeck, Kehl, Lahr, Lauf, Niederschopfheim, Oberkirch, Offenburg, Schiltach, Wolfach. Das Fairtrade-Siegel, das Naturland- Fair-Siegel sowie das Label fair-for-life garantieren im Lebensmittel- bereich menschenwürdige Produktionsstandards. Bei Kleidung ach- ten Sie z. B. auf die Siegel der Fair Wear Foundation, bluesign Standard oder das GOTS-Zertifikat. Die Stadt und die Eurometropole Straßburg sind mit dem Label »Territoire de Commerce Équitable« ausgezeichnet. Die Gemeinde Neuried ist Fairtrade-zertifiziert, Achern und Lahr sind ebenfalls auf dem Weg zur Fairtrade-Town. 33

Bewusster leben und konsumieren Des einen Last, des anderen Freud Flohmärkte und Secondhand-Läden sind voller Schätze, günstig und obendrein gut fürs Klima. Denn für gebrauchte Waren müssen weder Rohstoffe noch Energie eingesetzt werden. Auch Ihren ei- genen ungenutzten Krimskrams können Sie hier zu Geld machen. Wenn Sie einen der zahlreichen Floh- und Trödelmärkte im Eurodis- trikt besuchen möchten, informieren Sie sich online auf den Seiten der jeweiligen Stadt, um keinen Termin zu verpassen. Alle Flohmärk- te im Elsass finden Sie unter vide-greniers.org > Alsace, die in der Ortenau z. B. über meine-flohmarkt-termine.de, marktcom.de. Unter abfallwirtschaft-ortenaukreis.de > Second-Hand, finden Sie zu- sätzlich auch eine Übersicht von Secondhand-Läden im Ortenau- kreis. BEISPIEL: Secondhand-Jeans (ca. 15 Euro) statt einer neuen Jeans (ca. 70 Euro) spart: 7 kg CO2 34

Durch Leihen oder Verschenken von Gegenständen sparen Sie viele Ressourcen, die durch eine Neubeschaffung nötig wären. Veranstalten Sie doch mal eine Kleidertauschparty oder nut- zen Sie Verleihbörsen. Tauschen & Leihen können Sie im Eurodistrikt z. B. hier: • Kiosques à livres, Boîtes à lire (boite-a-lire.com) in Frank- reich; offene Bücherschränke in Achern, Elgersheim, Kehl, Lahr, Leutesheim, Nonnenweier, Ortenberg, Ringsheim, Rust, Willstätt • Online über die Facebook-Gruppe »Sharing is Caring Strasbourg« • Warentauschtage (abfallwirtschaft-ortenaukreis.de > Orte- nauer Warentauschtag, kiebitz-haslach.de) • In Lahr bei allen Teilnehmer*innen der Aktion »Gemeinsam nutzen« (auf den Briefkastenaufkleber achten!)

Bewusster leben und konsumieren Spenden und/oder gebraucht kaufen und damit sich und anderen etwas Gutes tun, können Sie hier: • La Recyclerie by Amitel in Straßburg (25 rue de Lucerne) • Emmaüs (emmaus-strasbourg.fr) • Oxfam in Straßburg (5-7 rue de la division Leclerc) • Carijou in Straßburg (45 rue du Faubourg National) • Recyclivre in Straßburg • Bücherflohmarkt Frauenhaus Ortenau • Ortenauer Online-Verschenkbörse (ortenaukreis.internet-verschenkmarkt.de) • Offenburger Give Box in der Hauptstraße • AWO-Gebrauchtwarenläden in Offenburg, Lahr und Achern (awo-ortenau.de > Gebrauchtwarenläden) • Gebrauchtwarenkaufhäuser Neue Arbeit Lahr (neuearbeitlahr.de > Gebrauchtwarenkaufhäuser) • Frauenhauslädele in Offenburg (Spitalstraße 7) • Afög Gebrauchtmöbelmarkt in Offenburg (Prinz-Eugen-Straße 4) • PVD SecondHandKaufHaus in Offenburg und Kehl • Guck rein-Läden in Hausach Sie suchen jemanden, der mit Ihrem Hund Gassi geht, und können im Ge- genzug einen Kuchen backen? Dann machen Sie mit beim Ortenauer Tauschkreis. Angenehmer Nebenef- fekt: Sie knüpfen neue Kontakte! (kintschmer.de) 36

Reparieren statt wegwerfen Lieb gewonnene, aber kaputte Schätze können auch repariert wer- den. Hilfe erhalten Sie in sogenannten Repair-Cafés. Dort versuchen ehrenamtliche Fachleute das zu reparieren, was sonst auf dem Müll landet: Elektrogeräte, Fahrräder, Kleidung, Möbel und vieles mehr. Repair-Cafés im Eurodistrikt: • Achern: Illenau-Werkstätten, Illenauer Allee 54; alle 2 Monate am 2. Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr • Haslach: Evangelisches Gemeindehaus, Mühlenstraße 6; jeweils am 3. Samstag im Monat (außer August und Dezember) von 14 bis 17 Uhr • Hausach: Werkraum Mostmaierhof, Eisenbahnstraße 40; jeweils am 2. Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr • Kehl: Wilhelmschule, Hauptstraße 121; jeweils am 3. Samstag im Monat (außer Dezember) von 14 bis 17 Uhr • Lahr: Bürgerzentrum »Treffpunkt Stadtmühle«, Bei der Stadtmüh- le 2; jeweils am 1. Samstag im Monat (außer Januar und August) von 14 bis 17 Uhr 37

Bewusster leben und konsumieren • Offenburg: Stadtteil- u. Familienzentrum Am Mühlbach, Vogesen- straße 14a; jeweils am 3. Samstag im Monat (außer August und Dezember, in Ferienzeiten Verschiebungen möglich) von 14 bis 17 Uhr • Osthouse/Erstein: verschiedene Standorte; Infos auf Facebook > Repair Café Project’ill • Straßburg: verschiedene Standorte; Infos unter repaircafe-strasbourg.fr Wer selber lernen will, wie man ein Fahrrad repariert, der ist bei ei- nem Fahrradreparatur-Verein richtig, z. B. Bretz’selle (bretzselle.org), le SticK (lestick.fr), vélostation (velostation-strasbourg.org) oder A’cro du vélo (acroduvelo.eklablog.com). 38

Anders Wirtschaften Was passiert eigentlich mit meinem Geld, nachdem ich es bei der Bank geparkt habe? Klar, die Bank investiert es. Nur in was, das bleibt meist im Dunkeln. Nicht so bei Banken, die nach ökologischen und ethischen Kriterien arbeiten, wie GLS Bank, Ethikbank, Triodos, Umweltbank, La Nef oder Bürgerenergiegenossenschaften. Nicht nur die eigenen Finanzen – die gesamte Wirtschaft kann neu und nachhaltiger gedacht werden. Der Verein »Gemeinwohl-Ökono- mie Baden-Württemberg e. V.« und die Regionalgruppe Mittelbaden (ecogood.org) engagieren sich für eine Wirtschaft, deren Erfolg sich nicht nur an monetären, sondern vielmehr an gemeinwohl-orientier- ten Werten misst. Mit der Wahl 2019 zur europäischen Hauptstadt der Sozial- und Solidarwirtschaft wurden Straßburg und seine zahlreichen Akteure gewürdigt, die innovative und nachhaltige Lösungen für eine gerech- tere Welt anbieten. Auf der Webseite ZIGetZAG.info finden Sie viele Adressen im Elsass für den verantwortungsvollen Einkauf. 39

Mit dem PC das Klima schützen Ein echter Stromfresser und somit eine Klima-Gefahr ist der PC. Das persönliche Datenvolumen kann aber leicht reduziert werden: Mailpostfach regelmäßig leeren, Mails an nicht zu viele Adressaten senden, bei großen Anhängen lieber Download-Links ver- wenden und – wenn bekannt – die Web-Adresse direkt in den Browser eintippen, anstatt über Suchmaschi- nen zu suchen. Zusätzlich können Sie eine alternative Suchmaschine benutzen, z. B. ecosia.org. Selbst E-Mail-Postfächer, die mit Ökostrom arbeiten, gibt es schon: posteo.de, biomail.de, mail.lilo.org …

Nachhaltig unterwegs sein HELMUT SCHÖN- BERGER, Vorsitzen- der ADFC Ortenaukreis »An der Mobilität sparen fürs Klima? Das müssen wir hier dank Tram und befriedigender Fahrradinfrastruktur nicht. Wir vom ADFC setzen uns zusätz- lich für mehr Platz und damit mehr Sicherheit für Radfahrer ein.« »Um die Energiewende zu erleichtern, müssen wir Mobi- litätslösungen entwickeln, die den vielfältigen Reisebedürfnissen der Bürger*innen entsprechen. Mit einer Komplettlösung (Bus, Straßenbahn, Fahrradverleih Vel΄hop und Zugang zu Citiz and Yea Carsharing) ist der ›Pass Mobilité‹ eine angemesse- ne Antwort auf diese Her- ausforderungen.« 42 CAMILLE JANTON, Präsidentin Strasbourg Mobilités

Bus und Bahn – steigen Sie ein! Früher war das eigene Auto ein Symbol individueller Freiheit. Heu- te setzt sich langsam eine andere Einsicht durch: Öffentliche Ver- kehrsmittel bedeuten Lebensqualität. Denn sie kosten in der Regel ein Drittel weniger als ein eigenes Auto und die Fahrtzeit können Sie prima nutzen z. B. zum Lesen, Musikhören oder einfach zum Entspannen. Auch für das Klima ist der Unterschied gewaltig – wer Bus und Bahn fährt, spart jede Menge CO2! Im Eurodistrikt profitieren Sie von einem weit verzweigten Bus- und Bahnnetz. Weitere Infos finden Sie unter ter.sncf.com/grand-est, cts-strasbourg.eu und ortenaulinie.de. Fahrplanauskünfte direkt aufs Handy gewünscht? Die Apps #strasmap, #fluo und #bwegt Bus & Bahn helfen Ihnen, jederzeit sicher ans Ziel zu kommen (siehe S. 10/11). 43

Nachhaltig unterwegs sein Mobilität ohne Grenzen Sie planen einen Besuch jenseits des Rheins? Kein Problem! Der Europass-24h oder -24h Family ermöglicht die Nutzung aller Nah- verkehrsmittel in der Ortenau und der Eurometropole Straßburg in- nerhalb von 24 Stunden. Für alle Vielfahrer sind auch Monatskarten erhältlich. Tages- und Monatskarten gibt es auch im Format Mini (Eurometropole Straßburg + Tarifgebiet 21, d. h. Kehl und Umland). Der grenzübergreifenden Mobilität steht also nichts im Wege: Fahren Sie zum Beispiel direkt mit der Tram von Kehl nach Straßburg. Fran- zösische Arbeitnehmer*innen im Raum Lahr können von Erstein aus den Eurodistrikt-Bus nehmen (Zeiten und Infos auf eurodistrict.eu). 44 Rhein / RhinRhein / RhinRheinau-FreistettHelmlingenRheinauDiersheimRheinbischofsheimOffenburgLahrKehlNeuriedSchutterwaldSchutterzellMeißenheimSchwanauMahlbergOrschweierEttenheimSchuttertalHofstettenHaslachSteinachSeelbachBiberachZell a.H.FischerbachHausachOberharmersbachNordrachGengenbachFriesenheimHohbergOrtenbergDurbachAppenweierRenchenSasbachLaufSasbachwaldenKappelrodeckOttenhöfenMummelseeAllerheiligenOppenauOG-WindschlägOG-GriesheimKorkLegelshurstWillstättBodersweierLeutesheimLinxBad Peterstal-GriesbachGutachWolfachOberwolfachHornbergMühlenbachRingsheimKappel-GrafenhausenAllmanns-weierOberkirchAchernVendenheimLampertheimReichstettMundols-heimSouffelweyersheimLa WantzenauStrasbourgHoenheimBischeimSchiltigheimMittelhaus-bergenOberhaus-bergenWolﬁsheimOberschaef-folsheimEckbols-heimHoltzeimLingols-heimBlaesheimLipsheimGeispolsheimFegersheimPlobsheimOstwaldEntzheimEschauIllkirch-GraffenstadenNiederhaus-bergenEckwersheimAchen-heimwickers-Hangen-bietenDas Stadtverkehrsnetz des EMSérimètre des Eurométropole de StrasbourgOrtenaukreis / TGOCirconscription de l’Ortenau / TGOVerbindung ohne Grenzen Circulez sans frontières Verkaufsstellen / GuichetsDie EUROPASS-Fahrkarten, außer der „TGO-Zusatzkarte EUROPASS“ und die Versionen „+ FDS“, sind an allen Fahrkartenautomaten der Tramlinien und an beiden Verkaufsstellen der CTS erhältlich. Die EUROPASS-Monatskarte Die EUROPASS-Fahrkarten sind in ihrem Gültigkeits-bereich an allen Fahrkartenautomaten (z.B. an jedem Bahnhaltepunkt), in allen Bussen und an allen Verkaufsstellen (z.B. Bahnhöfe) im TGO-Verbundraum erhältlich. Zusätzlich Die EUROPASS-Fahrkarten, außer der „TGO-Zusatzkarte EUROPASS“ und die Versionen „+ FDS“, werden an den Verkaufsstellen und Automaten im Bahnhof Straßburg sowie am Haltepunkt Krimmeri-Meinau verkauft.Gültig ab/validité 01.07.2018ASS 24h amily 24hBahnhof / GaresTarifzonen / Zones TarifairesGültigkeiten / validitésASS 24h Mini ASS Family 24h MiniASS-Monatskarte /ASS-MensuelASS-Monatskarte mit „TGO-Zusatzkarte-ASS“ / EUROPASS- Mensuel avec «supplément ASS toutes zones»Titelbild: Stadt Kehl/Peter Heck; Hintergrundbild: Stadt Kehl/BouyguesMiniTGOTGOist der EUROPASS-Mini im Online-Vertrieb der Deutschen Bahn AG (DB) unter www.dbregio-shop.de als Tagesticket erhältlich.Les titres EUROPASS sont en vente, à l‘intérieur de leur périmètre de validité, à tous les automates et points de vente de la TGO, ainsi que dans les bus. De plus, le Europass-Mini est disponible comme un billet de journée en vente en ligne: www.dbregio-shop.de (Deutsche Bahn AG).Les titres EUROPASS, à l‘exception du «supplément mensuel toutes zones» et les versions «+ FDS», sont en vente aux guichets et automates de la gare de Strasbourg ainsi qu‘à l‘automate du point d‘arrêt de Krimmeri-Meinau.wird auf die Badgeo Karte geladen. Die Badgeo Karte ist mit einem Foto und einem Ausweis an den CTS-Verkaufsstellen erhältlich und kostet 5,- €.Bei Verlust oder Diebstahl wird die Badgeo Karte mit der geladenen EUROPASS-Monatskarte gegen eine Gebühr von 8,- € in den beiden CTS-Verkaufsstellen ersetzt.Les titres EUROPASS, à l‘exception du «supplément mensuel toutes zones» et les versions «+ FDS», sont en vente auprès des distributeurs automatiques du réseau tram et à l´agence CTS. L‘abonnement EUROPASS doit obligatoirement être chargé sur une carte Badgéo. La carte Badgeo s‘obtient auprès de l´agence CTS sur présentation d‘une photo et d‘une pièce d‘identité moyennant une somme de 5,- €. La carte est également delivrée gratuitement sur www.cts-strasbourg.eu.En cas de perte ou de vol, il est possible d‘obtenir, auprès des boutiques de la CTS, un duplicata de sa carte Badgéo avec l‘abonnement EUROPASS, moyennant un forfait de 8,- €.JAHREANS

Öfter mal Luft schnappen Alle reden von Fahrverboten – da können Radfahrer nur schmunzeln. Im Eurodistrikt haben Räder jederzeit freie Fahrt! Auf dem Rad begeg- nen sich Menschen statt Maschinen. Das sorgt für ein gutes Klima, nicht nur untereinander. Inspiration für die nächste Radtour bieten Apps wie #alsace à vélo und #Radroutenplaner BW (siehe S. 10/11). Wenn Sie für Ihren Ausflug noch ein Rad leihen müssen, dann finden Sie unter grandried.fr oder alsaceavelo.fr verschiedene Anbieter im Elsass. Die Technischen Betriebe Offenburg verleihen Fahrräder so- gar kostenlos im City-Parkhaus (tbo-offenburg.de > Fahrradverleih). Den Alltagsverkehr mit dem Rad und Lastenfahrrad erleichtern außerdem die Fahrradverleihsysteme Vel’hop in Straßburg (velhop. strasbourg.eu) und Nextbike (nextbike.de) in Offenburg und Lahr (in Lahr nur Pedelec). 45

Nachhaltig unterwegs sein BEISPIEL: Ein Jahr lang mit dem E-Bike statt mit dem Auto zur Arbeit (an 220 Tagen, 20 km pro Tag) spart pro Person: 416 kg CO2 Radeln mit Elektro-Power Ob beim Wochenendausflug oder aber bei der täglichen Fahrt zur Arbeit – mit einem E-Bike liegen Sie voll im Trend und sind klima- schonend unterwegs. Dank dem kleinen Elektromotor schaffen Sie auch größere Distanzen ganz locker und entspannt. Aufladen kön- nen Sie den Akku an jeder Steckdose. Viele Rathäuser, Gaststät- ten und Hotels bieten mit den sogenannten »netten Steckdosen« kostenlose Ladestationen für die Bikes. Einfach nachfragen! Auf touren-schwarzwald.info gibt es auch eine Übersicht über Fahrrad- ladestationen. Wenn Sie das elektronische Radeln erst einmal testen möchten, dann leihen Sie sich doch einfach ein E-Bike in einem der zahl- reichen Fahrradläden im Eurodistrikt oder mieten Sie eines (z. B. Vel’hop, Nextbike oder über die Touri-Info im Grand Ried). 46

Zusammen fährt man weniger allein Im Durchschnitt ist das Auto 23 Stunden am Tag kein Fahr-, son- dern ein »Stehzeug«. Besser, Sie steigen auf Carsharing um, denn hier teilen sich viele Menschen mehrere Autos, die von einer Zen- trale verwaltet werden. Unter stadtmobil-suedbaden.de, citiz.coop, carsharinglahr.de oder my-e-car.de finden Sie sicher ein passendes Angebot! Die Ettenheimer Bürgerenergie eG hat es z. B. geschafft, dass auch dort ein E-Auto für Carsharing stationiert ist. Eine Übersicht über Carsharing-Parkplätze im gesamten Oberrhein gibt es bei GeoRhena.eu und auf der Webseite covoiturage67-68.fr können Mitfahrgelegenheiten gefunden und angeboten werden. In unserem Gebiet gibt es außerdem mehr und mehr »Mitfahr- bänke«, durch die spontane Mitfahrgelegenheiten entstehen, so z.B. in Offenburg-Hildboltsweier. BEISPIEL: Carsharing nutzen statt eigenes Auto besitzen (bei 9.500 km im Jahr) spart: 290 kg CO2 47

Nachhaltig unterwegs sein Auto ist nicht gleich Auto Sie wollen oder können nicht auf ein Auto verzichten? Dann wäh- len Sie ein möglichst umweltfreundliches Modell und am besten eine Nummer kleiner. Anregungen dazu gibt Ihnen das Auto-Um- weltranking des Verkehrsclubs Deutschland unter vcd.org oder der ADEME unter carlabelling.ademe.fr. Klimafreundlicher unterwegs sind Sie auch, wenn Sie möglichst spritsparend fahren. Vermeiden Sie häufiges Abbremsen und schalten Sie schnell in den höheren Gang, denn moderne Moto- ren laufen zwischen 1.500 und 2.500 Umdrehungen am umwelt- freundlichsten. Bei Geschwindigkeiten über 100 Stundenkilome- tern steigt der Spritverbrauch übrigens erheblich. Wer auf der Autobahn 100 statt 130 Kilometer pro Stunde fährt, spart auf 100 Kilometer bereits zwei Liter Sprit.* *Quelle: Spritsparen, Andrea Beticallo, 2013, BookRix GmbH & Co. KG 48

Vielfältiger Verkehr Lastenräder, Elektroautos, Pedelecs, Fahrräder, Bus und Bahn – Mobilität ist heutzutage vielfältig. Umso belieb- ter werden Angebote, die verschiedene Arten der Fortbewegung kombinieren. In Offenburg gibt es zahlreiche Mobilitätsstationen an Haltepunkten des Bus- und Schienenver- kehrs, an denen sowohl Autos als auch Fahrräder geliehen werden können. Mit der »Einfach Mobil«-Karte erhalten Sie auf alle Fahr- ten Rabatte. Mehr Infos unter mobil-in-offenburg.de. In der Euro- metropole Straßburg bietet der PassMobilité ein Kombi-Angebot für den öffentlichen Verkehr, Fahrradverleih und Carsharing an (passmobilite.eu). 49

Nachhaltig unterwegs sein Ausflug ins Grüne Wenn Ihnen die Decke mal wieder auf den Kopf fällt, dann ab nach draußen, die Füße mit Waldboden oder Wiese belohnen, die Augen mit sattem Grün füttern und den Geruch der Natur einatmen. Der Schwarzwald, der Taubergießen und das Grand Ried im Mittelel- sass bieten eine vielfältige, malerische Naturlandschaft – ideal zum Wandern und die Seele baumeln lassen. Sie suchen noch Inspiration oder Gesellschaft für den nächsten Ausflug? Unter tourisme-alsace.com > Ökotourismus finden Sie eine Auswahl an besonderen (Gruppen-)Naturerlebnissen im Elsass. Außerdem or- ganisieren 220 Schwarzwaldvereine Wanderungen und initiieren Na- turschutzprojekte (schwarzwaldverein.de). Oder aber Sie schließen sich einer der Ortsgruppen der NaturFreunde in Elgersweier, Offen- burg, Lahr, Kehl, Oberkirch, Gengenbach, Hornberg, Hausach oder Haslach an (naturfreunde.de/gruppe/suche). Wandern und dabei mehr über regenerative Energien und die Windenergieanlagen auf der Prechtaler Schanze erfahren, können Sie bei geführten Touren auf dem rund sechs Kilometer langen Energiepfad. Mehr Infos unter E-werk-mittelbaden.de > Energetisch wandern. 50

Angebote für Kinder Es gibt im Eurodistrikt zahlreiche pädagogische Angebote, die den Kindern auf spielerische Art und Weise die Wichtigkeit unserer Um- welt vermitteln: • Ferme Educative Rhinau (Rhinau): altes Waldhaus mit Tieren; spielerische Sensibilisierung zu Umweltthemen • Le Vaisseau (Straßburg): Ort des Entdeckens von Wissenschaft und Technik – unter anderem mit 130 interaktiven Elementen, 3D-Filmen und einem Familientheater • Parc animalier Friedel (Illkirch): über 2 Hektar großer Park mit zahlreichen Haustierrassen und Baumarten • Basse-cour du Fort Kléber (Wolfisheim): Spielplatz und Begegnung mit Tieren des Bauernhofes • Barfußpfad (Erstein): Samstags, von Juni bis August • Naturzentrum Rheinauen (Rust): Kräuterkunde, Waldpädagogik, Kreativ- und Holzwerkstatt, Kompass-Er- lebnispädagogik, Falknerei, Klimawandelgarten • Naturerlebnispfad (Kehl): Rheinauenwald mit allen Sinnen entdecken 51

Nachhaltig unterwegs sein • UFO (Kehl): interaktive Ausstellungen, auch zweisprachig • Ökologiestation (Lahr): Naturerlebnistage, Umweltbildungsangebote, auch zweisprachig • BUND Umweltzentrum Ortenau (Offenburg): Naturkindergeburtstage und -erlebnisstunden • Vogtsbauernhof (Gutach): Freilichtmuseum • Nationalparkzentrum Ruhestein (Seebach): Veranstaltungen über die ökologischen Zusammenhänge und die Gefährdungen der Landschaft • Wasserpfad Sulzbachtal (Lahr): 4,5 km Abenteuer vorbei an seltenen Pflanzen und Tieren Andere Ideen finden sich z. B. unter alsace-des-petits.fr. Schauen Sie sich auch das Angebot der Ariena, des Zentrums CINE (école bussière) oder der Naturschule (bildungsregion-ortenau.de) an. Für die Ausflüge über den Rhein benötigen Sie übrigens nicht zwin- gend ein Auto. Der Online-Freizeitfahrplan (vcd-freizeitfahrplan.eu) zeigt, wie leicht es ist, im Eurodistrikt Ausflüge mit Bahn und Bus zu unternehmen. 52

Umweltfreundlich wohnen und bauen JOSEPH KLEINPETER, Direktor ATMO Grand Est »Die globale Klimakrise kennt keine Grenzen: Sie durch die Reduzierung von Treibhausgasen bei gleichzeitiger Anpassung an das Unver- meidliche zu mildern, erweist sich als Grundvoraussetzung für das zukünftige Zusammenleben in lokalen Grenz- gebieten wie dem Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau.« »Zum Gelingen der Energiewende muss jeder Sektor seinen Beitrag leisten. Der Wärmesektor spielt in der öf- fentlichen Diskussion bisher jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Energetische Sanierung und der Einsatz klimascho- nender Heiztechnik bilden daher auch einen unserer Beratungsschwer- punkte in der Ortenauer Energieagentur.« 54 HESSO GANTERT, Geschäftsführer Orte- nauer Energieagentur

Wohnen 2.0 Im Durchschnitt stehen einem Menschen bei uns 45 m2 zur Verfü- gung – ganz schön viel Platz. Dabei werden Ressourcen und Ener- gie verbraucht, die meist nicht unbedingt nötig wären. Wie spare ich also am besten Fläche ein? Es muss nicht immer gleich das Tiny House sein, auch mit Entrümpeln, Multifunktionsmöbeln oder Umbauten kann schon viel bewirkt werden. Vielleicht können Sie sich aber auch vorstellen, eine neue Art des Wohnens auszuprobieren? Alternative Viertel bieten flexible Wohn- konzepte mit autofreien Zonen und Gemeinschaftsräumen – pass- genau für die jeweilige Lebensphase. Denn Teilen ist das neue Haben. Wenn dann noch ökologische Baumaterialien zum Einsatz kommen, so steht dem nachhaltigen Wohnen nichts mehr im Wege. 55

Umweltfreundlich wohnen und bauen Grün gärtnern Klimaschutz beginnt auf dem Fensterbrett, auf dem Balkon, im eigenen Garten, an der Hauswand oder auf dem Dach. Je grüner und bunter, desto besser! Steingärten bringen niemandem etwas – weder dem Klima noch den Bienen. Wer besonders bienenfreund- liche Pflanzen ziehen möchte, ist mit Pflanzen wie Wiesensalbei, Kornblume und Lavendel gut beraten. Auch Ranken-Glockenblume, Blaukissen, Zitronenthymian oder Bohnenkraut sind ein wahrer Bie- nenschmaus. Übrigens: Pflanzen Sie keine Blumen mit »gefüllten« Blüten, wie z. B. Geranien, an. Bei diesen wurde das Staubblatt, das sonst Pol- len liefert, in ein Blütenblatt umgezüchtet. Sieht schön aus, doch für Nektarsammler heißt es: Fehlanzeige!

Wer Blumenerde ohne Torf verwendet, beteiligt sich an der Bewahrung von Mooren. 30 Prozent des an Land ge- speicherten CO2 speichern diese weltweit – doppelt so viel wie Wälder. Zum Düngen verwenden Sie am besten den eigenen Kompost – dafür gibt es übrigens z. T. auch kom- munale Zuschüsse (bei der Eurometropole Straßburg und vielen Kommunen in der Or- tenau, siehe abfallwirtschaft- ortenaukreis.de). BEISPIEL: 100 Liter Blumenerde ohne Torf statt torfhalti- ger Blumenerde spart: 26 kg CO2

BEISPIEL: Regelmäßiges Stoßlüften spart im Jahr pro Haushalt: 500 kg CO2 Frische Brisen braucht die Wand Heizkosten niedrig halten, Schimmel an der Wand vorbeugen und es zu Hause bei frischer Luft angenehm warm haben: Das alles geht mit der richtigen Technik beim Lüften. Heizen bei gekipptem Fenster ist keine gute Idee, denn so kühlen die Räume aus und die Heizkosten steigen. Am effektivsten ist es, wenn Sie zwei bis vier Mal täglich fünf Minuten lang alle Fenster weit öffnen und in dieser Zeit die Heizungen herunterdrehen. So wird die verbrauchte Luft durch frische ausgetauscht, die sich schnell wieder erwärmt. In Wohn-, Kinder- und Arbeitszimmer dürfen es tagsüber angenehme 20 bis 22 Grad sein. In Küche, Schlafzimmer und Flur hingegen rei- chen 16 bis 18 Grad aus. Als Faustregel gilt: Wird die durchschnittliche Raumtemperatur um ein Grad abgesenkt, spart man sechs Prozent Heizenergie. 58

Lassen Sie sich beraten! Wie Sie erheblich Energie sparen können, dazu beraten Sie gerne die Espaces Info Energie (eie-grandest.fr) oder die Ortenauer Ener- gieagentur (ortenauer-energieagentur.de). Für einkommensschwa- che Haushalte in Deutschland gibt es darüber hinaus noch den Stromspar-Check (stromspar-check.de). Zu Fragen der Innenraumluftqualität geben Atmo Grand Est, die Conseillers Médicaux en Environnement Intérieur (CMEI), das BUND- Umweltzentrum Ortenau oder das Gesundheitsamt Auskunft. In Frank- reich forscht dazu das Observatoire de la Qualité de l’Air Interieure. Für Hausbesitzer lohnt sich auch immer eine Recherche zu Förder- mitteln. Die Seite foerderdatenbank.de gibt eine gute Übersicht für Deutschland und climaxion.fr für Frankreich. Auch mehrere Städte und Stadtwerke (z. B. Ettenheim, Gengenbach, Kehl und Schutterwald) bieten gezielte Zuschüsse an. Eine gute Gelegenheit zur Beratung er- gibt sich z. B. auf den Energietagen in Ettenheim, Lahr oder Offenburg, beim Salon de l’habitat oder der Foire Européenne in Straßburg. 59

Umweltfreundlich wohnen und bauen Grüne Energie aus der Steckdose Der effektivste Weg, Ihre persönliche Klimabilanz gleich ton- nenweise aufzubessern, ist einfach: Steigen Sie auf Ökostrom um. Strom aus regenerativen Quellen verursacht nahezu keine CO2-Emissionen. Wechseln können Sie jederzeit. Doch bei der Wahl des Stromanbieters ist Vorsicht geboten: Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Gütesiegel von unabhängigen Stellen bieten Orientierung. Mit der Zertifizierung von TÜV Nord, dem ok-power-Siegel und dem Grüner Strom Label werden nur Tari- fe ausgezeichnet, deren Strom zu 100 Prozent aus Erneuerba- ren Energien stammt und die nachweislich einen zusätzlichen Beitrag zur Energiewende leisten. In Frankreich ist ein Label zum besseren Vergleich der Ökostromanbieter derzeit in Vor- bereitung. Die örtlichen Stadtwerke und Stromversorger bieten verschiedenste Ökostrom-Pakete an – wählen Sie den Tarif, der am besten zu Ihnen passt.

Sonniges Warmwasser Mehr als die Hälfte des jährlichen Warmwasserbedarfs eines Haushalts kann eine richtig ausgelegte Solaranlage in einer Größe von fünf Quadratmetern abdecken. Ein größerer Kol- lektor in Kombination mit einem Pufferspeicher liefert in der Übergangszeit auch genug Wärme für die Raumheizung. Strom von der Sonne Nutzen Sie Sonnenenergie zur Stromerzeugung durch Photo- voltaik! Dadurch können Sie konventionelle Energieträger wie Öl, Gas, Kohle und Uran ersetzen und so Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen und andere Abgase vermindern. Eine erste Einschätzung darüber, wie das Potenzial auf Ihrem Dach aussieht, können Sie bereits mithilfe der Solarkataster Ihrer Stadt, der LUBW, der Eurometropole Straßburg (cadastre solaire Strasbourg), des PETR Sélestat (alsacecentrale. insunwetrust.solar/simulateur) oder den Beratern der Ortenau- er Energieagentur gewinnen.

IMPRESSUM Herausgeber: EVTZ Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau sowie der oekom e.V. – Verein für ökologische Kommunikation Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar. © 2019 oekom verlag, Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH, München Waltherstraße 29, 80337 München Idee und Konzept: oekom e.V. Projektleitung: Dr. Lioba Markl-Hummel (EVTZ Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau), Nadine Gerhardt (oekom verlag) Projektmitarbeit: AG Klimasparbuch Eurodistrikt, Judith Oechsle (oekom verlag) Gestaltung und Satz: Daniela Mecklenburg (mecklenburg.com.de) Covergestaltung und Illustration: Ulrike Huber (uhu-design.de) Druck: Aumüller Druck GmbH & Co. KG, Regensburg Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany ISBN: 978-3-96238-139-4 Dieses Buch wird auf 100 % Recyclingpapier (zertifiziert mit dem Blauen Engel) gedruckt. Der oekom verlag kompensiert unvermeidbare Emissionen durch Investitionen in ein Klima- schutzprojekt nach »Gold-Standard«. Mehr Informationen unter oekom.de Die Herausgeber übernehmen keine rechtliche Verantwortung für den Inhalt der aufgeführten Weblinks sowie für die Richtigkeit der CO2-Angaben. Bildnachweise: Eurodistrikt S-O (3, 4, 5, 28, 43, 44), Ville et Eurométropole de Strasbourg (4, 12, 27), Stadt Schutterwald (4), Ulrike Huber (4, 5), GeoRhena (6,7), Atmo VISION (7), StrasMap, bwegt, Fluo Grand Est, Radroutenplaner Baden-Württemberg, Alsace à vélo (10), co2online gGmbH, Codecheck, Von Daheim BW, Too Good To Go, Zu gut für die Tonne (11), Dr. Nepthys Zwer (14), canop’terre (14), Ville d’Erstein (15, 37), Ulrich Marx (17, 24, 34, 35, 47), Nabu Kehl (19), P. Bogner (21, 45), Ernährungszentrum Ortenau (25), J. Dorkel (26), BUND-Umweltzentrum (30), chambre de consommation d’Alsace (30), Stadt Kehl (31, 41, 52), Stadt Lahr (33, 36, 38, 46, 59), ADFC (42), CTS (42), PassMobilité (49), Stadt Offenburg (49), Stadt Oberkirch (50), Naturzentrum Rheinauen (51), T. Suzan (53, 55), ATMO Grand Est (54), Energieagentur Ortenaukreis (54), P. Schalk (56, 57), BUND Lahr (57), Stadt Gengenbach (60, 61); Adobe Stock: Gina Sanders (58); Fotolia: HQUALI- TY_M (18), tuk69tuk (39); Photocase: manun (9), swopp (48); Shutterstock: Tatyana Vyc (51, 52); Unsplash: cayla1 (13), Shanna Camilleri (29), Lauren Mancke (32), Burst (40) 62