Am 14. März 2013 haben die Bürgerinnen und Bürger des Eurodistrikts mit den Ratsmitgliedern des Eurodistrikts neue Empfehlungen für die Zukunft ihres Gebiets formuliert. Dies war ein weiterer Schritt in Richtung lokale Demokratie "ohne Grenzen".

Bereits im Herbst 2010 hatte der Eurodistrikt seine Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Erwartungen mitzuteilen. Die Themen Gesundheit und Verkehr standen ganz oben auf der Liste der Wünsche und Anregungen. Die gerade veröffentlichte Studie über den Zugang zu grenzüberschreitenden medizinischen Leistungen, die Verlängerung der Straßburger Straßenbahn bis nach Kehl und die angekündigte Studie über den öffentlichen Nahverkehr sind der Beweis für die große Bürgernähe des Eurodistrikts, der seinen Bürgern einen spürbaren Mehrwert in ihrem alltäglichen Leben bietet.

Unter dem Motto "Machen Sie mit! Gestalten Sie aktiv die Politik und die Projekte des Eurodistrikts" setzt der Eurodistriktkonvent die 2010 gestartete Initiative fort. Dieses Treffen ist eine erste Veranstaltung zum Thema lokale grenzüberschreitende Demokratie, in der Ratsmitglieder und Bürgerinnen und Bürger, Deutsche und Franzosen mit dem Ziel zusammenkommen, konstruktive Kritik zu üben und konkrete Vorschläge auszuarbeiten.

Die Teilhnehmer konnten ihre Ideen zu den Themen Mobilität, Zweisprachigkeit, Kultur und Sport einbringen, ihre Erwartungen für laufende Projekten äußern, neue Projektideen vorschlagen und Empfehlungen für die Zukunft formulieren.

"Der Dialog mit den Bürgern des Eurodistrikts steht an erster Stelle und ist sehr bereichernd, insbesondere wenn es um grenzüberschreitende Themen und die  Hindernisse in diesem Kontext geht. Mir fällt als erstes auf, dass die Sprachbarriere immer noch existiert. Sie ist der Hauptgrund dafür, dass der grenzüberschreitende Austausch, insbesondere in den Bereichen Gesundheitswesen, Beschäftigung und Kultur, nicht vorankommt. Deshalb werden wir unser Hauptaugenmerk auf die Zweisprachigkeit legen. Das nächste Eurodistrikt-Forum widmet sich diesem Thema und um effektiver in diesem Bereich zu  arbeiten, werden wir eine Arbeitsgruppe Erziehung und Zweisprachigkeit einrichten", erklärt Frank Scherer, Präsident des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau und Landrat des Ortenaukreises.

Der Bericht über die Veranstaltung wird in Kürze fertig sein und online zur Verfügung stehen. Auch die verschiedenen Instanzen des Eurodistrikts werden diesen Bericht erhalten. Laut dem Präsidenten des Eurodistrikts wird er "eine Entscheidungshilfe" und ein "Referenzwerk" in Sachen Bürgerbeteiligung sein. Der Eurodistrikt beweist damit, dass er seine Rolle als Pilotgebiet und Vorreiter für die grenzüberschreitende europäische Integration wahrnimmt.